Content
Chi River, Trockenperiode Aug.2019
Solange noch Wasser den „Chi“ hinunterfließt …
… in der Provinz Khon Kaen fließt aber kein Wasser mehr den „Chi“ hinunter!
Der TIP sprach in Ban Ton mit einer 90-jährigen Anwohnerin. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass die Wasserführung des Chi River jemals unterbrochen war. Die größte Trockenheit seit Menschengedenken, wie in einigen Medien behauptet, ist demnach keine Übertreibung.
Der „Chi“ ist nach dem „Mun“ der zweitgrößte Fluss im Nordosten Thailands. Das Wasser wird aufbereitet und für die Brauchwasserversorgung in dieser Region verwendet und dient zur Bewässerung der Reisfelder.
Seit drei Monaten kaum Regen, viele Reisfelder sind vertrocknet.
Die Kanäle, aus denen die Farmer Wasser in ihre Reisfelder einleiten, werden von den Pumpstationen der Gemeinden nicht mehr mit Chi-Wasser versorgt – das Wasser wird von den Gemeinden dringender für die Brauchwasserversorgung benötigt.
Farmer mit Reisfeldern in Flussnähe haben die Möglichkeit, mit eigenen Pumpen Wasser aus dem „Chi“ in ihre Felder zu leiten. Das war nicht immer so, sagt Tongpul. Sie erinnert sich an eine 5-jährige Trockenperiode vor ca. 50 Jahren. Damals gab es weder ein Kanalsystem noch Pumpstationen. Die Regierung sorgte für künstlichen Regen, indem sie aus der Luft Wolken mit Chemikalien „impfen“ ließ. Diese Methode wird immer noch angewandt, allerdings mit mäßigem Erfolg.
Tongpul erzählt weiter: Damals gab es in den Dörfern auch noch kein Elektrisch. Lampen wurden mit Benzin betrieben, die wenigen Generatoren, die für Elektrizität bei Hochzeiten und anderen festlichen Anlässen sorgten, waren Eigentum der Tempel, die Gemeinden verfügten i.d.R. über keine Generatoren.
Brücken über den Chi-River gab es nur vereinzelt. Wer in die Stadt auf der anderen Seite des Flusses wollte, musste mit der Fähre übersetzen.